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Catharina & Halastjarna
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Hier kommen die Besitzer der Pferde, die sich bei uns im Training befinden, selber zu Wort!
Doris erzählt von ihrem Borgar, der bei uns zur Ausbildung war:
Borgar:
Mit drei Jahren kam Borgar zu uns in unsere kleine Islandpferdeherde.
Nach
dem fröhlichen Einleben begann bei uns seine
„Kindergartenzeit“, es gab schließlich noch viel zu
Lernen auf dem Weg zum Reitpferd (viele Gewöhnungsübungen,
Laufübungen, Spiele auf dem Platz, Longieren, auf
Körpersprache reagieren, die Umgebung bei Spaziergängen
kennenlernen etc.).
Und zum Schluss -Trense und Sattel kennenlernen.
Beim Sattel stellte sich heraus, dass Borgar und ich sehr unterschiedliche Vorstellungen
vom
Laufen mit Sattel hatten. Borgar demonstrierte unter dem Sattel, dass
es großen Spaß machte, damit schöne Luftsprünge
zu zeigen.
Somit
war für mich der Zeitpunkt gekommen, dass Borgar,
mittlerweile fünfjährig, bei Nadja in der Borbeck
„zur Schule gehen“ sollte.
Ich
hatte mir vorher keine Gedanken darüber gemacht, wie schwer es mir
fallen würde, Borgar für eine lange Zeit wegzugeben.
An
den Wochenenden hatte ich Zeit ihn zu besuchen und Nadja zeigte mir
sehr oft die großen Fortschritte, die Borgar unter dem Sattel
machte.
Häufig
kam eine Nachricht, dass ich unbedingt zum Vorreiten kommen müsse.
Und jedes Mal war ich froh zu sehen, welche Entwicklung Borgar in
kürzester Zeit machte.
Und dann war es soweit- mein erster Ritt auf Borgar im Round Pen.
Ein wunderbarer Schritt, Trab und Galopp unter Nadjas Anleitung erwartete mich.
Nach
ca. acht Wochen und einigen Reiteinheiten auf der Ovalbahn bei
Nadja ging es das erste Mal mit Borgar unter Nadjas Begleitung
ins Gelände -ein wunderbarer Abschluss der Ausbildungszeit in der
Borbeck.
Während der gesamten Wochen fühlte ich mich sehr gut beraten und aufgehoben beim gesamten Borbecker Team.
Wieder
zuhause zeigte sich die gut gelungene Grundausbildung von Borgar,
die es mir nun leicht macht, mit Borgar weiter zu arbeiten.
Ein Bericht über einen Kurs von Ralf & Franka im Oktober 2011 auf dem Islandpferdehof Blumencron:
"WIE NIKLAS DAS TÖLTEN LERNTE"
Da
hatten wir uns nun also zu diesem Wochenendlehrgang angemeldet.
Wir
wollen ja mal was dazulernen und auch mal auf einer richtigen Ovalbahn reiten.
Hof Blumencron wurde uns von Bekannten empfohlen, es ist nicht weit weg von
unserem zuhause - dann kann es ja so schlecht nicht sein. Aber je näher der
Termin rückte, schlichen sich doch Zweifel ein, ob der Lehrgang
überhaupt das Richtige für uns ist, ob wir da nicht fehl am Platz
sind? "Wir" - das sind Niklas, 7 Jahre, von Beruf
"Freizeit- und Familienisi" und Birte, 47, berufstätige Mutter
und Freizeitreiterin, nach 30 Jahren von Großpferden auf Isländer
umgestiegen. Was, wenn wir da unter lauter junge, sportlich ambitionierte
TurnierreiterInnen geraten? Wir, die nicht mal eine lange Seite Tölt auf
unserem heimatlichen Wiesenreitplatz hinkriegen?
Also
- erst mal wochenlang Verladen geübt - und hingefahren! Die erste Erleichterung
kam auf, als ich meine "Teampartnerin" beim Einparken des Hängers
kennenlernte. Immerhin bin ich also hier nicht die einzige, die die 40
schon hinter sich hat... Und Hänger Einparken macht anderen offenbar auch
Schwierigkeiten! Kurze Zeit später ging es dann los. Ralf kam cool daher,
mit Sonnenbrille und Wollmütze - sagte kurz "Hallo, ich bin Ralf" und
dann fing die erste Reiteinheit an. Ralf ließ uns erst mal reiten, wie wir
es sonst auch tun. Na gut: Bahnfiguren im Schritt und Trab - das können wir ja.
Konstant am Zügel wäre zwar schöner, aber das klappt noch nicht so ganz. Niklas
ist aufgeregt - guckt sich lieber mit hoch erhobenem Kopf die Umgebung des
Reitplatzes an, statt sich auf die Reiterin zu konzentrieren.... Hat der Ralf
natürlich sofort bemerkt. "Der ist ungehorsam!" bekomme ich zu hören.
Muss ich konsequenter sein. Ok, versuchen wir mal. Am Zügel findet Ralf den
Niklas dann auch gleich schöner. Und dann wollte Ralf Tölt sehen... Ach du
Sch.... Dann zeigen wir ihm mal das "Gehoppel", was wir bisher
so zustande gebracht haben. Mit Auskeilen, sich wehren, Pferdenase hoch erhoben,
tribulierend, hoppeln wir also ein paarmal um die Bahn. Ralf sagt, wir müssen
morgen weiter an der "Form" arbeiten.... Und Ballenboots anziehen,
für die Balance.
Der
zweite Tag: Wir arbeiten mit Konsequenz (und zum ersten Mal mit
Ballenboots) an der "Form" - und siehe da, bevor Ralf mit einem
Hilfszügel kommen kann, trabt Niklas nun doch überwiegend am Zügel. Und Tölt?
Geht trotzdem nicht. Niklas wehrt sich und Ralf sagt: "Da lassen wir
jetzt mal die Franka drauf." Franka, Ralfs sympathische Co-Trainerin,
bewaffnet mit zwei Gerten, entlockt Niklas zunächst einige weitere Hopser und
viel Auskeilerei. Der wahre Tölt ist das aber auch noch nicht. Als Franka dann
auf der Ovalbahn einen zügigen Trab reitet und daraus angaloppiert, ruft Ralf
plötzlich: „Da ist es! Beim Übergang zum Galopp hat er Tölt gezeigt! Den
kriegst du über`s Tempo!“ Nun "scheucht" Franka den Niklas gekonnt
vom Trab in den Tölt - und siehe da: ES TÖLTET!
(Siehe Beweisfoto)
Am
Nachmittag soll ich erst mal mit der "Formarbeit" weitermachen - aber
Niklas geht jetzt schon nach kurzer Lösungsphase auch im Trab prima am Zügel.
Dann setzt Franka sich nochmal für ein paar Runden auf Niklas, der nun schon
direkt in den Tölt findet. Jedenfalls wenn Franka drauf sitzt. Ob das auch
bei mir klappt? Nach nicht mal 10 Minuten soll ich dann wieder aufsitzen und
antölten. Einfach so? Ich glaub's ja nicht. Aber hey - es funktioniert!
Eine Runde tölten. Schrittpause. Noch eine Runde. Und noch eine... Die
Zuschauer sind sichtlich bewegt von dieser "Blitz-Eintölt-Aktion". Ralfs
professioneller Blick und Frankas perfekte reiterliche Umsetzung seiner
Anweisungen haben diese "Verwandlung" vom Tölt-Verweigerer zum
flotten Tölter möglich gemacht! Ich bin begeistert!
Der
dritte Lehrgangstag war dann nur noch pures Vergnügen! Ich konnte mich an meinem
"neuen" töltenden Isländer erfreuen. Bei der abschließenden
Besprechung des Lehrgangs, mit den Videoaufnahmen der drei Tage, konnte man die
spektakuläre Veränderung nochmal bildlich nachvollziehen.
Ach
ja - war ich als Freizeitreiterin nun eigentlich richtig bei diesem Lehrgang?
Ich denke, die Frage hat sich erübrigt.... Und die anderen? Ja, es waren auch
junge, sportliche Turnierreiterinnen dort. Auch die waren da richtig. Die
Mischung macht's! Jeder hat seine persönlichen "Baustellen" an
denen er oder sie arbeiten möchte - und Ralf hat für jeden eine Hand voll
nützlicher Tipps - da kommt es nicht auf das Niveau an.
PS:
Niklas hatte sich nach diesem arbeitsreichen Wochenende heute einen entspannten
Ausritt durch unseren heimischen Sachsenwald verdient - mit einer kleinen
Tölteinlage, natürlich! Wir wollen das Gelernte ja pflegen! Und im nächsten
Jahr soll Ralf ja wieder zu den Blumencrons kommen.... Das sollten wir uns
nicht entgehen lassen....
Wentorf,
im Oktober 2011
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